So schützen junge Menschen Klima, Biodiversität und das Volk der Mbyá in Argentinien

    Sagittaria.ch ist ein kleiner ehrenamtlicher Verein ohne teuren Apparat. In den vergangenen Jahrzehnten konnte er einige 100 ha Atlantik Urwald erwerben und der indigenen Bevölkerung zurückgeben. Zuletzt konnte dank der Unterstützung zweier Badener Unternehmer ein Wald von 313 ha gekauft werden. Im Gegensatz zu so manchem Verein leidet Sagittaria nicht unter Nachwuchsproblemen!

    (Bild: Lily Maimone) Die Sagittaria Juniors bei der Arbeit.

    Wald in Not
    Über 90 Prozent des Atlantischen Regenwaldes, der einst grosse Gebiete in Brasilien, Paraguay und Argentinien bedeckte, sind verschwunden. Einer der ältesten Wälder der Welt und damit ein grosser ökologischer Reichtum wurde für exzessive Landwirtschaft achtlos niedergeholzt. Riesige Monokulturen und die Bodenerosion prägen heute diese Landschaften.

    Mit dem Urwald verschwinden viele seltene Pflanzen und Tiere. Es können bis zu 450 verschiedene Baumarten pro Hektare sein. Weitere Arten, die mit ihnen in Symbiose leben, sind ebenfalls gefährdet. Auch das Urvolk Mbyá leidet unter der masslosen Abholzung. Sie werden gewaltsam vertrieben, deportiert und ihre Dörfer barbarisch zerstört.

    (Bild: Jachuka Luz Duarte) Studentin Jachuka im Atlantikurwald.

    Wald in den sicheren Händen der Indigenen
    In Argentinien haben die Indigenen Gemeinschaften das verfassungsmässig geschützte Recht, eine juristische Person zu gründen, welche Wald und Land zur Wiederbewaldung im gemeinschaftlichen Eigentum haben. Sie dürfen jedoch nichts weiterverkaufen oder das Grundeigentum belehnen. Im Gegenzug müssen die Indigenen keine Grundstücksteuer bezahlen. Die Spenden, die von Sagittaria gesammelt werden fliessen direkt in das Projekt vor Ort in Argentinien. Die Grundeinstellung/Philosophie der Mbyá ermöglicht Rettung Regenwaldes und ihrer Lebensgrundlage. Sie sagen von sich: «Wir sind Teil des Waldes und der Wald ist Teil von uns.»

    (Bild: Johannes Jenny) Das Mädchen wurde mit seiner Gemeinschaft drei mal deportiert. Jetzt lebt es dank Sagittaria in Sicherheit.

    Sagittaria Juniors
    Gleich fünf junge Leute verstärken den Vorstand mit Elan, neuen Ideen und unglaublichem Engagement. Zwei Studentinnen unter ihnen haben als Maturaarbeit die App.: «Save a Tree» entwickelt auf der auch Junge mit schmalem Budget Baum für Baum Atlantikurwald retten können. «Sagittaria Juniors», wie sie sich nennen, treffen sich regelmässig um Jung und Alt für die Erhaltung des Atlantikurwaldes zu begeistern. Das ist gar nicht so schwierig, denn bei einem Preis von 12 bis 23 Rappen kann jedermann im grossen Stil Wald retten. Sie wollen möglichst viele Leute erreichen, um dieses einzigartige Projekt bekannter zu machen.

    Gemeinsam mit der Mbyá Jugend
    Obwohl es bisher kein physisches Treffen mit jungen Mbyá gab, steht Sagittaria Juniors über die modernen Medien mit ihnen in Kontakt. Hoffen wir, dass daraus eine starke, interkontinentale Klimajugend entsteht, welche nicht nur anklagt, sondern ihre Fähigkeit direkt in den Dienst von Klima, Biodiversität und dem Volk der Mbyá Guaraní stellt!

    Johannes Jenny

    www.sagittaria.ch

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